29.10.11

Es beginnt die "Winterzeit" -


In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um drei Uhr in der Nacht auf zwei Uhr zurückgestellt: die Winterzeit (umgangssprachlich für Mitteleuropäische Zeit) beginnt.


EBEL eben klasse
Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts hatten viele Ort in Deutschland ihre eigene Zeit, die sich am Stand der Sonne orientierte. In Bayern richteten sich die Menschen nach der Münchner Ortszeit, in Preußen galt die Berliner Zeit, die der in Bayern um sieben Minuten voraus war. Doch das erschwerte den Alltag sehr und mit dem Ausbau eines europaweiten Eisenbahnnetzes waren diese Unterschiede nicht mehr vereinbar. Eine Vereinheitlichung der Zeit wurde erstmals 1884 in Washington auf der Meridiankonferenz angestrebt und die Erde in 24 Zeitzonen eingeteilt. Ab dem 1. April 1893 sollte in Deutschland die Mitteleuropäische Zeit gelten. Doch es wurde seither stets mit der Sommerzeit experimentiert. So gab es während des ersten Weltkriegs von 1916 bis 1918 erstmals die Sommerzeit. Nach Ende des Krieges wurde diese Zeitumstellung wieder abgeschafft.

Doch schon 1940 wieder eingeführt. Diese erste Sommerzeit während des Krieges endete jedoch erst im November 1942, danach folgte sie wieder einem Jahresrhythmus. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg herrschte ein Zeitchaos in Deutschland: Die drei westlichen Besatzungszonen hatten die Sommerzeit. In der sowjetischen Besatzungszone und in Berlin galt die Moskauer Zeit, die unserer um zwei Stunden voraus ist. Zwischen Ost und West klaffte also eine Zeitlücke von zwei Stunden.


EBEL ein Hauch von Luxus
Darüber hinaus gab es noch eine Hochsommerzeit, während der die Uhren noch einmal um eine Stunde vorgestellt wurden. Diese machte das Zeitchaos perfekt.

Von 1950 bis 1979 gab es in Deutschland dann einheitlich keine Sommerzeit mehr. Erst 1978 diskutierte man wieder über deren Einführung, die schließlich am 6. April 1980 in Kraft trat. Gründe hierfür waren einerseits politischer, andererseits ökonomischer Natur. Man erhoffte sich dadurch eine bessere Energieeinsparung. Die Annahme: Dass die Sonne im Hochsommer während der Sommerzeit um 4:30 Uhr statt um 3:30 aufgeht, wirkt sich auf die meisten Menschen nicht aus, da sie dann schlafen. Aber dass die Sonne nicht um 21 Uhr, sondern um 22 Uhr untergeht, bedeutet, dass die meisten Menschen weniger lange das Licht einschalten müssen. Studien haben jedoch ergeben, dass die Sommerzeit nicht dazu beiträgt, Energie zu sparen. Außerdem bereitet die Umstellung technische und bei einigen Menschen auch körperliche Probleme. Deshalb ist die Sommerzeit umstritten.

Bis 1996 endete die Sommerzeit noch Ende September. Ab diesem Jahr wurden sämtliche Sommerzeiten Europas vereinheitlich. Seitdem stellt Deutschland die Uhren Ende März eine Stunde vor und Ende Oktober eine Stunde zurück.